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Bahnhof Lunzenau (Ausschnitt) 1923
Foto: SLUB/Deutsche Fotothek, Brück und Sohn, http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71843805 (Public Domain Mark 1.0)

Signale

Allgemein

Bei schwarzweißen Photographien fragt man sich oft, welche Farben die abgebildeten Signale hatten. Zum Glück sind einige Vorschriften bekannt, die das Rätsel weitgehend lösen.
Bahnhof Grumbach (Ausschnitt) 1901
Foto: SLUB/Deutsche Fotothek, Brück und Sohn, http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71823356 (Public Domain Mark 1.0)
Musterzeichnung Signalanstriche von 1905
Die Signale sind vereinfacht! Die Farben- und Angaben sind buchstäblich übernommen.
Neuzeichnung Verfasser nach Farbreproduktion in [EMO]
Signalzeichnung 1912 Teil 1
Musterzeichnung Signalanstriche von 1912 (linker Teil) [EMO] Die Signale sind vereinfacht! Die Farben- und Angaben sind buchstäblich übernommen.
Neuzeichnung Verfasser nach Farbreproduktion in [EMO]

Signalanstriche 1905 und 1912

In der Sekundärliteratur sind einige Signalzeichnungen abgebildet, die für die Signale rot/weiße Anstriche zeigen. Der Artikel "Freie Fahrt!" von Rolf Ostendorf im EM 1/97 enthält Farbwiedergaben der Anweisungen vom 23. Januar 1905 und vom 6. September 1912.[EMO]
Die Nachtzeichen sind nicht mit eingezeichnet aber lassen sich aus den Signalordnungen entnehmen.

Nachtzeichen der Hauptsignale

Die Signalordnungen für das deutsche Reich von 1892 [Pottgießer Tafel 37], 1898 [Brosius S.222ff] und 1907 [SB_1907 S.22ff] schreiben vor:
Nachtzeichen Haupt- u. Vorsignale
"Freie Fahrt"ein grünes Licht
"Halt"ein rotes Licht
"Freie Fahrt erwarten"ein weißes Licht (nach rückwärts: mattweiß)
"Halt erwarten"ein grünes Licht
Die in der Signalzeichnung nicht eingefärbten (meist runden) Blendscheiben trugen demnach diese Farben.

Neue Nachtzeichen der Vorsignale 1910

Die Verwendung eines grünen Lichtes beim Nachtzeichen "Halt erwarten" war sehr verwirrend. Schon 1902 machte Prof. R. Ulbricht in Sachsen den Vorschlag, für
"Freie Fahrt erwarten" nach rechts ansteigende grüne Lichter
"Halt erwarten" 2 nach rechts ansteigende gelbe Lichter
zu signalisieren.[Pottgießer S.83]
Ab 1907 wurden Versuche auf der Strecke von Dresden nach Bodenbach(sä) (heute Decin n.hl.) durchgeführt.[SR2 S.67][EM S.38] Am 12.März 1910 wurden sie in die Signalordnung aufgenommen und eine Übergangsfrist bis Ende 1919 festgelegt. [Pottgießer S.82][SR2 S.67] Im preußischen Netz wurden diese neuen Nachtzeichen binnen 3 Jahren flächendeckend eingeführt.[Pottgießer S.83]
Kolorierte AK Lichtenwwalde mit Signal
Foto: Lichtenwalde, Scan vom Papieroriginal Slg Verf
Signalzeichnung 1912 Teil 2
Musterzeichnung Signalanstriche von 1912 (rechter Teil) [EMO] Die Signale sind vereinfacht! Die Farben- und Angaben sind buchstäblich übernommen.
Neuzeichnung Verfasser nach Farbreproduktion in [EMO]
Räumsignal SB 1919 (S.82)
Scan vom Papieroriginal Slg Verf
Bahnhof Grossenhain (Ausschnitt) 1901
Foto: SLUB/Deutsche Fotothek, Brück und Sohn, http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71823376 (Public Domain Mark 1.0)

Räumsignale und Haltscheiben

Das Räumsignal-Nachtzeichen zu "Fahrstraße räumen" war ein größeres, mattweißes, viereckiges Licht.
Das Räumsignal-Nachtzeichen zu "Fahrstraße wieder zum Rangieren nutzbar" war ein kleines, mattweißes Licht einer Signallaterne.[SB_1919 S.82][SB_1922 S.82f][SB_1907 S.74]
Nachts wurde an Haltscheiben "Der Zug soll halten" durch ein rotes Licht signalisiert. "Wo die Haltscheibe nur nach einer Seite das Haltsignal zu zeigen braucht, erscheint auf der anderen bei Dunkelheit nur ein kleines weißes Sternlicht. Für Fahrt frei zeigt sich dann bei Dunkelheit nach beiden Seiten volles weißes Licht" [SB_1922 S.80f][SB_1907 S.72f][SB_1919 S.81]
Haltsignal SB 1919 (S.80)
Scan vom Papieroriginal Slg Verf
Zeichnung 118 Streckenausrüstungsgegenstände (linke Seite)
Die explizite Angabe der roten Teile macht diese Zeichnung zu einer wichtigen Farbquelle.
Zeichnung: Slg. Matthias Hengst Mit frdl. Genehm. vom 18. August 2024
Zeichnung 118 Streckenausrüstungsgegenstände (rechte Seite)
Die explizite Angabe der roten Teile macht diese Zeichnung zu einer wichtigen Farbquelle.
Zeichnung: Slg. Matthias Hengst Mit frdl. Genehm. vom 18. August 2024
Hektometerstein auf AK nahe der Spechtritzmühle an der Weisseritztalbahn km 6.6
Foto: Ausschnitt AK Papieroriginal Slg Verf

Ausführungszeichnung 118

Vom März 1893 ist die Ausführungszeichnung 118 "Streckenausrüstungsgegenstände für Nebenbahnen." erhalten. Mir liegen eine kurzzeitig nachgetragene [ehemals www.railserve.de/dow/0231.pdf] und eine etwas länger nachgetragene Fassung [Hochbauten S.115]vor. Die Nachträge sind aber nur in Lücken gemalt und verdecken oder verändern die Originalzeichnungen nicht.
Nur die rote Farbe ist explizit eingezeichnet. Schwarz für komplett beschriebene Flächen und weiß für freigelassenes Papier folgt aber aus einem Vergleich mit den folgenden Signalbucheinträgen:
Läuteanfangstafel "weiße Tafel mit schwarzem A und roten Ecken" lt. SB 1935 S.172
Läuteendetafel "weiße Tafel mit schwarzem E und roten Ecken" lt. SB 1935 S.172
Weichengrenzzeichen "weiß gestrichenen Steine" lt. SB 1907 S.7

Man beachte auch die fein säuberliche Unterscheidung der Hektometersteine mit schwarz ausgelegten Ziffern und der Grenzsteine mit nicht ausgelegten Kreuzen. [vgl. SA_V S.160 Hektometerstein]
Hektometerstein im heutigen Zustand
Foto: Verfasser
Läutezeichen-Farben SB 1919 S.84
Scan Papierorignal Slg Verf
Läutezeichen-Farben mit Schriftangabe "schwarz" aus SB 1935 S.172
Scan Papierorignal Slg Verf
Originale emailierte A-Tafel
Foto: Verfasser Mit freundlicher Genehmigung H.Böttcher Eisenbahntradition Zwickau (18.11.2022)

Läutezeichen

Schon in "Die schmalspurigen Staatseisenbahnen im Königreich Sachsen" von 1895 sind typische Läutezeichen mit "A", "E" und den typischen Ecken abgebildet.[Ledig S.14ff] Nach Ausführungszeichnung 118 waren die Ecken damals schon rot. Das Signalbuch von 1907 geht auf die Farben nur mit "weiße Tafel" ein. [SB_1907 S.76] Im Signalbuch von 1919 und 1922 sind die Läutetafeln weiß mit roten Ecken aufgeführt. Erst das Signalbuch von 1935 beschreibt alle vorkommenden Farben. Im Anhang für die Rbd Dresden kann man lesen: "Eine weiße Tafel mit schwarzem A und roten Ecken links unten und rechts oben" [SB_1935 S.172] beziehungsweise "Eine weiße Tafel mit schwarzem E und roten Ecken rechts unten und links oben" [SB_1935 S.172]
Strecke am Heyn-Hof Bhf Schmalzgrube (Ausschnitt) / Bhf Mügeln (Ausschnitt) 1910
Foto links: SLUB/Deutsche Fotothek, Krauße, Hermann, http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71641445 (Public Domain Mark 1.0)
Foto rechts: SLUB/Deutsche Fotothek, Brück und Sohn, http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71833088 (Public Domain Mark 1.0)
Originale emailierte E-Tafel
Foto: Verfasser Mit freundlicher Genehmigung H.Böttcher Eisenbahntradition Zwickau (18.11.2022)
Tafel-Farben SB 1919 S.84
Scan Papierorignal Slg Verf
Schriftfarbe SB 1919 S.85
Scan Papierorignal Slg Verf

Signaltafeln

Die Signaltafeln mit Angaben in Stundenkilometern, Pfeiftafel und ähnliche waren mit "schwarzer Schrift auf hellgelbem Felde" auszuführen.[SB_1907 S.76f][SB_1919 S.84f][SB_1922 S.84f] Sie wurden gegebenenfalls auch unterhalb einer Läutetafel am selben Signalmast angebracht.

Laut Signalbuch von 1919 und 1922 konnten Signaltafeln (außer der Pfeiftafel) auch als beleuchtete Kastensignale (schwarze Schrift auf mattweißem, leuchtenden Grund) ausgeführt sein. [SB_1919 S.87][SB_1922 S.86]
Originale emailierte Pfeiftafel
Foto: Verfasser Mit freundlicher Genehmigung H.Böttcher Eisenbahntradition Zwickau (18.11.2022)
Neigungsanzeiger aus Gusseisen
Foto: Verf, Mit frdl Genehm. IG Verkehrsgeschichte Wilsdruff (30.04.2023)
Modernes Verkehrszeichen mit stark ausgeblichener roter Farbe
Foto: Verf

Neigungsanzeiger

Die oben genannte Ausführungszeichnung 118 belegt die rote Umrandung der Neigungswechselzeichen. Weitere Farbangaben sind nicht gemacht. Eine Ausführung mit schwarzer Schrift auf weißem Grund wie in der Zeichnung liegt wie oben ausgeführt nahe.[SA_V S.45] Die Holzpfosten scheinen sehr oft [SA_II S.125, SA_VI S.65f] aber nicht immer [SA_V S.39] weiß angestrichen worden zu sein. Die Metallpfosten der Gussschilder erscheinen dagegen dunkel.[SA_V S.127] Auf einzelnen Fotos erscheint die rote Farbe stark verblichen (?)
Neigungszeiger Ebene/Gefälle/nicht ausgezeichnet auf Ansichtskarten
Foto Links: Hst Unterrittersgrün, Scan vom Papieroriginal Slg Verf
Foto Mitte: Bhf Grumbach 1901 SLUB/Deutsche Fotothek, Brück und Sohn, http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71823356 (Public Domain Mark 1.0)
Foto Rechts: Bhf Groitzsch, Scan vom Papieroriginal Slg Verf
Halttafel auf AK bei Spechtritz an der Weisseritztalbahn
Foto: Ausschnitt AK Papieroriginal Slg Verf
Halttafel invers AK bei Spechtritz an der Weisseritztalbahn
Foto: Ausschnitt AK Papieroriginal Slg Verf

Halt-Tafeln

Die obige Ausführungszeichnung 118 [Hochbauten S.115] legt auch eine weiße Farbgebung mit schwarzer Schrift der Warnschilder an Bahnübergängen nahe. Viele Fotos scheinen diese Ausführung zu zeigen.[Ansichtskarten2 S.199][SA_V S.135][Ansichtskarten1 S.223] In Einzelfällen kommt auch eine inverse Darstellung (dunkel mit heller Schrift) vor. [SA_II S.64f][SR6 S.18] Auch ein anscheinend nur noch einfarbig rostendes Gussschild ist belegt.[SA_II S.78] Die Pfosten scheinen oft [SA_V S.135][Ansichtskarten1 S.223] [SA_VI S.65] aber nicht immer [SA_III S.67, S.106] weiß angestrichen worden zu sein.
Gusseiserne Halttafel im heutigen Zustand
Foto: Verfasser
Grenzzeichen-Farben SB 1919 S.83
Scan Papierorignal Slg Verf

Weichengrenzzeichen

Zu den noch heute oft zu sehenden sächsischen Weichengrenzzeichen vermerken die Signalbücher von 1907, 1919 und 1922 folgendes: "Das Merkzeichen besteht in der Regel aus einem über die Bahnfläche hinausragenden, oben abgerundeten, weiß gestrichenem Steine." [SB_1907 S.74f] [SB_1919 S.83] [SO_1922 S.83] Sehr schöne Fotos finden sich in den Schmalspuralben. [SA_I S.90] [SA_V S.116]
Weichengrenzzeichen, offenbar komplett weiß gestrichen
Foto: Ausschnitt AK Papieroriginal Slg Verf
Befehlsstab mit grünem Ring SB 1919 S.92
Foto: Ausschnitt AK Papieroriginal Slg Verf

Befehlstab

Der Befehlsstab zum Geben eines Abfahrtssignals am Bahnsteig hatte am Vorderende eine weiße runde Scheibe mit grünem Rand. Nachts wurde eine grüne Laterne verwendet.[SB_1919 S.92f][SB_1922 S.93]
Wegübergang Munzig mit weißer? Schranke mit 2 schmalen Ringen von 1905
Eine Farbgebung weiß/grün liegt nahe ist aber unbelegt.
Foto: SLUB/Deutsche Fotothek, Brück und Sohn, https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71827967 (Public Domain Mark 1.0)
Wegübergang Lochhaus mit weißer? Schranke mit 2 breiten Ringen.
Eine Farbgebung weiß/grün liegt nahe ist aber unbelegt.
Bild: Verf.
Kolorierte Version der obigen Ansichtskarte mit gruenen Ringen.
Die Farbgebung weiß/grün liegt nahe ist aber nicht schriftlich belegt.
Bild: Verf.
Wegübergang Geringswalde mit keinen oder sehr dünnen Ringen
Farbgebung unbelegt.
Foto: Slg Verf.
Wegübergang Geringswalde mit neuen 1m Streifen
Die Schranke war dann 1913 nach neuer Anweisung weiß/grün mit meterbreiten Ringen angestrichen.
Foto: SLUB/Deutsche Fotothek, Brück und Sohn, https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/71838302 (Public Domain Mark 1.0)
Wegübergang mit weiß / grüner Schranke
Die abwechselnd weiß / grüne Farbgebung entspricht der Vorgabe von 1912.
Foto: Slg Verf.

Schranken

Vor 1912 waren die Schranken uneinheitlich gestrichen, meist, aber nicht immer, mit 2 Ringen in der Mitte.
Vermutlich waren Stangen im Königreich schon damals weiß mit grünen Ringen angestrichen, dazu fehlt aber der Beweis. Einen gewissen Hinweis bilden kolorierte Ansichtskarten, da Schranken - im Gegensatz zu Fahrzeugen! - immer im Straßenbild present waren. Ein Kolorateur in Dresden wusste wohl wie eine Schranke in Zwickau und dem ganzen Königreich aussieht. Welches Schienenfahrzeug dem Fotografen vor die Linse fuhr und wie dieses aussah konnte er hingegen nur raten.

In Gera (reuss. j.L.) hatten die Schranken jedenfalls auch schon vor 1912 auf Schwarzweißbildern dreifarbige Ringe und die dortigen Landesfarben schwarz-rot-gold finden sich sogar auf einheimischen kolorierten Ansichtskarten.

Im Jahr 1912 zwang der steigende Kraftverkehr zur Einführung einheitlicher, besser sichtbarer und durchgehend geringelter Anstriche.

Der Verkündung der neuen Anstrichform im Amtsblatt verdanken wir amtliche Farbangaben: Im Königreich wurden die Schranken demnach weiß mit grünen Ringen gestrichen, in Strecken auf Boden der Nachbarländer (z.B. nach Gera oder Hof) in deren Landesfarben. Strecken in Österreich behielten einfarbig weiße Schranken.
249. Anstrich der Wegeübergangsschranken
Um die Schrankenstangen an den Schienenübergängen der Wege für den Fuhrwerksverkehr besser sichtbar zu machen, sind die Anstriche der Stangen innerhalb Sachsens künftig derart auszuführen, daß diese auf ihrer ganzen Länge abwechselnd in den Landesfarben gestrichen werden, wobei die einzelnen Ringe eine Länge von 1 m zu erhalten haben.
[Zeichnung]
Die grüne Farbe ist wegen des Kontrastes dunkel zu halten.
Über die Stangenanstriche außerhalb Sachsens bleibt weitere Entschließung vorbehalten.
An den stark befahrenen und von Automobilen benutzten Wegübergängen ist der neue Anstrich baldigst vorzunehmen, im übrigen ist erst gelegentlich der notwendigen Anstrichserneuerung nach obenstehender Anordnung zu verfahren. - (III A 243) [Amtsblatt Nr. 20 vom 21. April 1912 S.128]
Die fehlenden Angaben wurden dann im August nachgereicht:
506. Anstrich der Wegeübergangsschranken
Im Anschluß an die Amtsblattvdg. 249/12 wird bestimmt, nunmehr auch die Schrankenstangen außerhalb Sachsens, mit Ausnahme der Stangen in Österreich, in den betreffenden Landesfarben zu streichen.
Es sind daher zu versehen die Schranken
   im Königreiche Preußen mit schwarzen und weißen Ringen,
   im Königreiche Bayern mit blauen und weißen Ringen,
   im Herzogtume Sachsen = Altenburg mit weißen und grünen Ringen,
   im Herzogtume Sachsen = Meiningen mit grünen und weißen Ringen
in der in der Amtsblattvdg. 249/12 angegebenen Weise,
   im Großherzogtume Sachsen = Weimar mit weißen und schwarz = gelb = grünen Ringen und
   in den Fürstentümern Reuß ältere und jüngere Linie mit weißen und schwarz = rot = gelben Ringen
nach beistehender Skizze.
[Zeichnung]
Bei den Schrankenstangen an sächsischen Bahnen in Österreich ist der durchgehende weiße Anstrich ohne farbige Ringe beizubehalten.
Wegen des Zeitpunktes der Ausführung wird auf den Schlußsatz der Amtsblattvdg. 249/12 verwiesen. - (III A 751.) [Amtsblatt Nr. 42 vom 10. August 1912 S.331]
Heute unverständlich ist auch die fehlende exakte Farbangabe. "dunkel zu halten" war damals genau genug.
Angaben 1912 im Königreich Sachsen
Nachbildung der Vorgabe von 1912.
Bild: Amtsblatt 20/1912, Nachbildung: Verf.
Angaben 1912 in benachbarten Bundesstaaten
Nachbildung der Vorgabe von 1912.
Bild: Amtsblatt 42/1912 Nachbildung: Verf.
Wegeübergang in Gera (Reuß j.L.), 1909 durch Brücke ersetzt.
Von dieser Karte mit dreifarbigen Streifen existiert auch eine kolorierte Version mit den Landesfarben schwarz-rot-gold.
Bild: Verf., Inset nach kolorierter Karte: Verf.
Haltestelle Polenz in Farbe im Jahr 1964
Der Neigungsanzeiger entsprach noch 1964 den königlich sächsischen Vorgaben.
Foto: Dr. R. Mäser 1964 Slg. Peter Wunderwald (M.frdl.Genehm. 24. Juli 2024)

Weiterverwendung bei der Deutschen Reichsbahn

Die Reichsbahn konnte nach ihrer Gründung nicht schlagartig alles verändern. Noch um 1930 waren sächsische Signale mit obigen Anstrichen zu finden.[SR2 S.66f] Die Läutetafeln und einige Signaltafeln sind im Anhang des Signalbuches vom 1. April 1935 und sogar noch im Signalbuch der Deutschen Reichsbahn von 1950 abgebildet. [SB_1935 S.170-182][SB_1950 S.170-182] Nach 1950 waren die Tafeln aber sicher nicht mehr lange in Betrieb. In der 5. verbesserten Auflage von Alfred Neumanns "Das Eisenbahn-Signalwesen in Wort und Bild" Fachbuchverlag Leipzig 1957 S.140-144 sind sie noch enthalten, im SB 1959 dann nicht mehr.

Noch nicht ausgewertete Quellen

Im Mitteilungsblatt der Generaldirektion der K.Sächs.Sts.E.B. sind immer wieder Aufforderungen an die Signalmeistereien zu finden, sich an die Anweisungen zu halten. Dabei werden auch Details der Signalanstriche beschrieben.