Triebwagen
Allgemein
Die Triebwagen zeigen auf allen Fotos einen Personenwagenanstrich. Da sie zur dritten Klasse gehörten waren sie sicherlich alle braun.
Details dazu stehen im Abschnitt zu
Personenwagen.
Die
Thomas-Dampftriebwagen HzO (Baujahr 1883) zeigen auf dem einzigen zwischenzeitlich aufgetauchten Foto, einer Übersichtsaufnahme des Werkstättenbahnhof
Dresden-Neustadt, die typischen weißen Wagennummernschilder der 1.-3. Klasse. Sie waren daher höchstwahrscheinlich braun gestrichen, wie die entsprechenden
Personenwagen.
Der
Serpollet Dampftriebwagen S1 von 1903 zeigt auf dem Betriebsfoto
[Preuß S.233][Lokarchiv2 S.179][SR6 S.98][WikipediaS1]
den normalen Wagenanstrich mit röm. Klassenziffern III, Gusskrone und Porzellanschild.
Vom
Akkutriebwagen E1 von 1904 gibt es mindestens drei Fotos.
Ein Siemens-Werkfoto
[EJAkkutriebwagen S.20f][Troche S.23], eine Betriebsaufnahme in
Mügeln
[SR8 Seite 57] und eine Betriebsaufnahme Dresden Hbf.
[Lokarchiv2 S.182][WikipediaE1]
Auf der besten Reproduktion des Werkfoto
[EJAkkutriebwagen S.20f] kann man ebenfalls einen
Anstrich für Wagen der dritten Klasse erkennen.
Noch 1960 waren am Wagenkasten die Emailnummernschilder vorhanden!
[MEB 12/1989 Leserbrief G.Meyer]
Die neueren Anschriften mit farbigen Wappen hat er möglicherweise nie erhalten,
der typische DRG-Adler war aber mal angebracht.
[Meyer3 S.39]
Vom
Benzoltriebwagen Dai 1 von 1904 liegt nur ein einzelnes nichtretuschiertes Foto vor.
[Kittel S.82]
Es zeigt eine Gusskrone und eckige Zierlinien, eine analoge Farbgebung wie beim S1 und E1 liegt nahe.
Der
dieselelektrische Triebwagen DET 1 hatte bei seiner Probefahrt bereits die neueren
Anschriften
[SR6 S.103] mit farbigen Wappen und arabischen Klassenziffern der dritten Klasse.
Gut sichtbar sind die Anschriften auf einer späteren Aufnahme.
[Lokarchiv2 S.188]
Der Motorvorbau wirkt auf allen Fotos heller als der (braune) Wagenkasten.
Das neue Buch von Dietz und Winkler
[VeTw1 S.96, S.94] verweist auf einen Artikel der eine Glanzblechverkleidung beweist:
"Die dieselelektrischen Triebwagen für die Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen."
Von Hanno Zeuner, Bauamtmann in Dresden.
(..)
Die Firma Brown, Boveri & Co, Mannheim, hat es nun
unternommen, mehrere Triebwagen mit dieselelektrischem
Antrieb für die Eisenbahnverwaltungen Sachsens und
Preußens zu bauen, von denen die beiden sächsischen schon
angeliefert wurden und im folgenden genauer beschrieben
werden sollen.
(..)
Vor dem Wagenkastens liegt auf den Hauptträgern
des Untergestells die aus Glanzblech mit Walzeisen hergestellte
und mit mehreren Türen sowie Klappen versehene
Haube für den Dieselmotor, die sich zur vollständigen Freilegung
des Motors durch einen Kurbeltrieb ganz nach vorn
verschieben läßt. Über der Motorhaube sind an der vorderen
Wagenstirnwand, gleichfalls mit Glanzblech verkleidet,
die Kühlwasserleitungen und das Auspuffrohr hochgeführt,
an das sich ein über das ganze Wagendach hinführendes
Rohr anschließt.
(..)"
[Elektrische_Kraftbetriebe_und_Bahnen 14. Sept 1915 S.302]
Die Länderbahnfotos der
Meterspur-Elektrotriebwagen I MET nebst Beiwagen von der Abnahmefahrt (4. Mai 1917) und der
Betriebsaufnahme (15. Mai 1917)
[Mißbach S.120ff][SA_VI S.179?][Wikipedia] zeigen komplett dunkle Fahrzeuge mit farbigen Wappen.
Auf Klassenziffern wurde wohl aufgrund des straßenbahnartigen Betriebes verzichtet. Laut "Kursbuch Sachsen und Mitteldeutschland" vom Sommer 1918 fuhren auf dieser
Strecke 94b "Elektrische Triebwagen mit nur III. Klasse".
[Kursbuch So 1918 S.108]
Einen abweichenden, helleren Anstrich hatten nur die Strassenomnibusse der "Staatlichen Kraftwagen Verwaltung" von denen einer - Nummer
II 9015 - testweise mit Schienenrädern ausgerüstet wurde.
[Wikipedia]
[VeTw1 S.100f]
Laut Dresdner Nachrichten vom 19.April 1913 (früh) waren diese Omnibusse grau gestrichen:
"Zum ersten sächsischen Auto=Omnibus=Betrieb, der
am 1. Mai im Vogtlande eröffnet wird, finden jetzt
Probefahrten statt. Die Wagen tragen die Aufschrift
"Königl. Sächs. Staatseisenbahnen"; der Anstrich ist grau
Sitzplätze sind 14 vorhanden. Das Innere der Wagen ist
etwa so ausgestattet wie dasjenige der 2.Klasse=Wagen
unserer Staatsbahn. Der Verkehr wird zunächst zwischen
Plauen und Eibenstock eröffnet."
[Dresdner_Nachrichten 19.April 1913 S.9]