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Die Marken

Allgemein

Eine farbenfrohe Vielfalt bilden die Marken, die man auf Schriftstücken der sächsischen Eisenbahnen findet. Auf einige Arten möchte ich im Folgenden eingehen. Alle Marken werden immer wieder unter dem Begriff "Eisenbahnmarken" angeboten.
Frachtmarken: preuß. Versuch, erste Sachsen, Oldenburg, Reichseisenbahnen E.L., K.Sächs., Sächs.
Verfasser (2018)
Die Frachtmarken nach preußischem Muster sind heute selten, da sie nur 1904 hergestellt wurden.[ErlerJünke S.451]
Verfasser (2018)
Frachtmarken nach Reichsmuster von 1905-1918.[ErlerJünke S.454]
Foto: Verfasser (2016)
Republikanische Frachtmarken nach Reichsmuster 1919.[ErlerJünke S.456]
Foto: Verfasser (2016)

Gebührenmarken

Um die Abrechnung von Frachtgebühren zu vereinfachen, gaben einige Eisenbahnverwaltungen schon ab 1876 Marken mit Wertaufdruck analog zu Briefmarken aus. [ErlerJünke S.12] In großem Umfang gaben die K.P.u.G.H. Eisenbahnen ab 1.3.1903 versuchsweise derartige Marken aus.

Am 1.1.1904 übernahmen die Sachsen die preußische Gestaltung, änderten die Eigentumsangabe und führten eigene Marken ein. Offenbar beschwerten sich die K.P.E.V. über die Verwechslungsgefahr, denn schon ab Oktober wurde die Gestaltung der Marken völlig verändert und glich nun mehr dem Vorbild der oldenburgischen Bahn.[ErlerJünke S.15] Das oldenburgische Muster wurde 1905 auch von den Reichseisenbahnen in Elsass-Lothringen übernommen und in der Literatur gelegentlich als "Reichsmuster" bezeichnet.

Die Farben der Marken blieben (im Rahmen der Drucktechnik) die nächsten 15 Jahre gleich. Nach Ende des Königreichs wurden die Marken mit veränderter schwarzer Verwaltungsangabe neu aufgelegt. Die Werte 5, 30 und 40 Pfennige waren offenbar noch ausreichend vorhanden und wurden nicht nachgedruckt.[ErlerJünke S.456] Wenn heute republikanische Markensätze verkauft werden, sind diese fehlenden Werte oft in der königlichen Ausführung beigefügt.

Viele Marken wurden im Laufe der Zeit von ihren Frachtbriefen abgelöst. Schon 1908 gab es einen ersten Sammlerkatalog[Düsterbehn1908] und spezialisierte Händler.[Düsterbehn1908 S.65ff]
Sächsischer Frachtbrief mit Frachtmarke
Foto: Verfasser (2016)
Es war damals noch nicht absehbar, ob die Marken in offizielle Briefmarkenkataloge aufgenommen würden oder nicht. Heute gibt es spezielle Kataloge zum Sammeln von Gebührenmarken - der sogenannten Fiskalphilatelie. Der neueste von Erler und Jünke erschien 1999.
Beispiel einer reichsweit einheitlichen Frachstempelmarke
Foto: Verfasser (2016)

Stempelmarken

Auf manchen Frachtbriefen findet man auch Stempelmarken. Sie dienten der Zahlung von Steuern an das deutsche Reich und hatten keinen direkten Bezug zu Sachsen. Details findet man vermutlich in den passenden Katalogen der Fiskalphilatelie, die mir jedoch nicht vorliegen.
Gefalteter Brief - Vorderseite mit Adresse und gewöhnlicher Briefmarke
Foto: Verfasser (2016)
Gefalteter Brief - Rückseite mit Verschlussmarke
Foto: Verfasser (2016)
Briefumschlag - Vorderseite mit Adresse
Foto: Verfasser (2016)
Briefumschlag - Rückseite mit Verschlussmarke
Foto: Verfasser (2016)
Siegelmarken der sächsischen Staatseisenbahnen
Links die meistverbreitete Gestaltung mit schwarzer Schrift auf weißem Grund, mitte Bauverwaltung mit abweichender roter Farbe,
rechts geprägte Ausführungen der königlichen und republikanischen Generaldirektion.
Foto: Verfasser (2018)

Siegelmarken

Siegelmarken, auch als Vignette oder Briefverschlussmarke bezeichnet, dienten vor Einführung des Briefumschlags zum Verschließen gefalteter Briefe. Sie ersetzten den teuren Siegellack und vereinfachten den Versand von Briefen in größeren Mengen.

Später dienten sie noch dem Verschließen von Briefumschlägen, wurden durch Stempel ersetzt und gerieten außer Gebrauch. Heute findet man sie nur noch ganz selten auf Werbebriefen von Lotterieanbietern.

Ähnlich den Gebührenmarken wurden auch Verschlussmarken von Anfang an gesammelt, abgelöst und in Alben aufbewahrt. Eine systematische Katalogisierung blieb jedoch aus.

Die Marken der sächsischen Staatseisenbahnen waren fast alle weiß mit schwarzer Aufschrift. Diese waren meist quadratisch und gezähnt. Nur die Generaldirektion benutzte auch ovale, geprägte Marken mit wolkigem Rand in verschiedenen Farben. Die Bauabteilungen verwendeten zumindest teilweise Siegelmarken mit roter Beschriftung. Das passte zu den karmoisinroten Vorstößen ihrer Uniformen.
Sächsische Benachrichtigungspostkarte mit deutschen Briefmarken
Foto: Verfasser (2016)
Sächsische Benachrichtigungspostkarte mit österreichischen Briefmarken
Foto: Verfasser (2016)

Briefmarken

Portopflichtige Dienstsachen, die mit der regulären Reichspost oder der regulären Post der Nachbarländer befördert wurden, trugen deren jeweilige Briefmarken. Details findet man in den einschlägigen Briefmarkenkatalogen und auch erstaunlich umfangreich bei Wikipedia. (Link)